Speleologie

Wäschbachtal veröffentlicht

Vor wenigen Tagen hat eine neue Veröffentlichung von uns in einer Druckerpresse das Licht der Welt erblickt:

SCHUSTER, R. (2020): Die Höhlen im Wäschbachtal bei Heubach, Schwäbische Alb (TK 7225 Heubach).- Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland 56: 41-45; Stuttgart.

Siehe auch die Webseite der Arge Höhle & Karst Stuttgart.

Der Bunker im Bauernhölzle 1 (Katasternummer 7124/11K) in Schwäbisch Gmünd

Zusammenfassung

Beim „Bunker im Bauernhölzle 1“ (Katasternummer 7124/11K) handelt es sich um einen 200 m langen Stollen im Stadtgebiet von Schwäbisch Gmünd. Er wurde vermutlich im 2. Weltkrieg als Luftschutzstollen angelegt. Lange Zeit galt er als unzugänglich, doch im Jahr 2015 konnte das unterirdische Bauwerk untersucht und vermessen werden. Der Stollen befindet sich geologisch in der Löwenstein-Formation (Keuper). Interessant ist der Bunker wegen seiner Sinterbildungen und wegen der Einblicke, die er in die örtliche Geologie gestattet.

Sandsteinhöhlen der Kartenblätter 7123 Schorndorf und 7124 Schwäbisch Gmünd-Nord

In den Mitteilungen des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher (65:1+2) ist auf den Seiten 6-11 mein Artikel „Untersuchungsergebnisse aus Sandsteinhöhlen der Kartenblätter 7123 Schorndorf und 7124 Schwäbisch Gmünd-Nord, Katastergebiet Keuper-Lias-Land, Baden-Württemberg“ erschienen. Das Heft kann man Online anschauen.

Die Dachshöhle (Katasternummer 7124/25), eine Höhle im Stadtgebiet von Schwäbisch Gmünd

Zusammenfassung

Im Frühjahr 2014 wurde die im Stadtgebiet von Schwäbisch Gmünd gelegene Dachshöhle untersucht. Die zehn Meter lange Höhle befindet sich geologisch im Stubensandstein. Aufgrund ihrer Lage ist sie ungewöhnlich. Die Entstehung der Höhle konnte nicht vollständig geklärt werden.

Im Versturz

Mission „Kaltes Herz“

Was ist in dem im Mai entdeckten Bröller passiert? Zuerst wenig, denn die Enge des vom Eingang nach links ziehenden Schlufes versprach nicht viel bezüglich aufregender Entdeckungen. Erst für Ende Juli wurde eine weitere Aktion geplant, die aber aufgrund des mehrere Tage anhaltenden Dauerregens wortwörtlich ins Wasser fiel. Bei einer Ortsbesichtigung am 26.07. beobachtete Rudi einen respektablen Bach, der tosend aus dem Eingang des Bröllers heraus schoss. Am 29.07. war ich mit Okvin vor Ort, wo ich die Schüttung des Höhlenbaches auf immerhin noch rund 3 l/s schätzte. Am 06.08. war die Höhle trocken und wir haben zugeschlagen!

Albertus-Magnus-Tagung ein voller Erfolg

Die hier mehrfach angekündigte Albertus-Magnus-Tagung der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg ging heute wie geplant über die Bühne. Rund 55 Naturfreunde und -Forscher hatten sich um 9 Uhr im Gasthof Hirsch zu Heubach eingefunden. Auch einige Gesichter aus der Höhlenforschung waren dabei.

Nach der Begrüßung hatte ich die Ehre, den ersten Vortrag zu halten und das Publikum visuell in das Hypogäum des Rosensteins zu führen. Der Vortrag fand großen Anklang, denn nach dem Schlusswort kam es zu etlichen interessanten Fragen, die ich nach Kräften beantwortete. Die Vortragsfolien stehen zum persönlichen Gebrauch online zur Ansicht.

Nach der Kaffeepause ging es weiter mit dem Vortrag von Prof. Dr. D. Rodi über die Pflanzengesellschaften am Rosenstein. Dieser Vortrag wurde anschließend noch von U. Gedack mit Ausführungen zu den besonderen Pflanzen vertieft.

Der letzte Vortrag war eigentlich ein Doppelvortrag. Im ersten Teil stellte W. Naak die jüngsten Erkenntnisse über die steinzeitlichen Funde vom Rosenstein dar. Im zweiten Teil ergänzte A. Nagel die Vorgeschichte mit Ausführungen über die Wallanlagen auf dem Heubacher Hausberg.

Von konzentriertem Zuhören bekommt man bekanntlich einen großen Hunger und Durst, der dann von der Mannschaft des „Hirsch“ vorzüglich gestillt wurde.

Nach der Mittagspause fanden noch zwei Exkursionen auf den Rosenstein statt, die ich leider aus Zeitgründen nicht wahrnehmen konnte.

Das Fazit zu der Veranstaltung: Mir hat es gefallen! Die Vorträge waren spannend und es ergaben sich interessante Gespräche.

Resources on the Speleology of Sri Lanka

Since several tens of millenia both familiar and unexplored caves have been known to exist on the island of Sri Lanka (Ceylon). To draw now the attention of the speleological world not only to the well-known but also to a few partly explored or uncharted caves and karst areas, the current compilation recollects some aspects of what is already known and has been accomplished. Considered are mostly aspects of archaeology, biospeleology, cultural history, earth sciences, karstology, pre-history, and the speleo-history of both natural and modified caves and rock shelters of natural origin along with a few man-made undergrounds carved by man (rock temples, mines), karst surface features, unconfirmed and (or) fabulous „cavish objects“ and suspicious place names.

Resources on the Speleology of Sri Lanka (PDF, 6.6 MB).

Übersicht über höhlenkundliche Forschungen auf Mallorca in den Jahren 1993 bis 1996

Anmerkung

Dieser Artikel wurde nach der bislang letzten Forschungstour im Herbst 1996 niedergeschrieben.

Beschreibung der bisherigen Aktivitäten

Vor kurzem kehrte eine Gruppe süddeutscher Speläologen von einem Forschungsaufenthalt auf der beliebten Ferieninsel Mallorca zurück.

Seit 1993 fanden in Zusammenarbeit verschiedener Gruppen alljährlich im Herbst einwöchige Reisen nach Mallorca statt, deren Zweck speläologische und karstkundliche Arbeiten in den Höhlen der Insel waren.

In den vergangenen Jahren fokussierten die Forscher ihre Aufmerksamkeit auf die bekannte Schauhöhle Cueva de Artá im Gemeindebezirk Capdepera, die sich in der Steilküste im Südosten nur 35m über dem Meeresspiegel öffnet, die in Etappen neu vermessen und fotodokumentiert wurde. Die Länge dieses komplexen Systems beläuft sich nun auf 978 m, nachdem 1994 in der unteren Etage, dem „Inferno“, noch weitere Gänge entdeckt werden konnten.

Ein Teil des Teams befasste sich mit strukturgeologischen Aufnahmen, die Licht in die komplizierte tektonische Entwicklung der Region bringen konnte und anhand denen die Speläogenese rekonstruiert wurde. Während der alpidischen Orogenese kam es zu subaquatischen Translationsvorgängen, Faltenbildung und Überschiebungen, die die geologische Situation prägen. Die Cueva de Artá liegt nach augenblicklichen Erkenntnissen in einer isolierten, gefalteten Jura-Scholle. Das Scharnier der Antiklinalen lässt sich an der Decke der 80m langen Eingangshalle der Höhle ohne Schwierigkeiten erkennen. Wesentlicher Motor der Hohlraumbildung war die „Brackwasserkorrosion“, eine Sonderform der bekannten Mischungskorrosion, die ihre Ursache in der Vereinigung von Meerwasser (das im Normalfall stets mit gelöstem Kalk gesättigt ist) mit dem Karstgrundwasser hat. Durch die auch noch rezent andauernde Krustenhebung folgte die sukzessive Heraushebung des Karstkörpers mit der Höhle und eine Verlagerung der Hohlraumbildung von den oberen in die unteren Etagen der Cueva de Artá, die in einem schachtartigen Seitengang bis auf nur noch zwei Meter über dem Meeresspiegel befahren werden konnte, wo die Hohlraumerweiterung noch weiter fortschreitet.

Im Rahmen der Forschungen wurden auch mineralogisch-geochemische Analysen durchgeführt. So zeigen zahlreiche Sintergebilde durch den Kontakt mit Brandungsaerosolen chemische Alteration und sekundäre Mineralneubildungen. Im rasterelektronenmikroskopischen Bild fallen z.B. bizarr zerfressene Calcitkristalle auf, aus denen Gipskristalle und andere Evaporite erblühen. Intensiv rot und braun gefärbte Sinter wurden analytisch auf Eisen und andere Metalle untersucht, die aufgrund der Farbe darin erwartet wurden. Es wurden jedoch keine Elemente, die „farbige“ Ionen liefern, entdeckt, weshalb die Sinterfärbung auf Kristallgitterdefekte zurückgeführt wird.

Bei der aktuellen Forschungsreise 1996 widmeten sich die Teilnehmer neben einigen Schauhöhlen der Cova Tancada, die nicht vollständig vermessen werden konnte. Die Länge der Höhle jedoch liegt bei etwa 200 m und auch sie öffnet sich in einer Steilküste bei etwa 8 m ü. NN. Erschwert wurde die Erforschung durch die schweißtreibende Hitze in der Höhle und offensichtlich herabgesetzte Sauerstoffgehalte in den unteren Räumen. Die Untersuchungsergebnisse der geologischen Aufnahme unterstützen die Schlüsse, die aus den Arbeiten in der Artá gezogen worden waren. Tektonisches Leitelement ist hier die Abrisskante zwischen einer Antiklinalen und einer Verwerfung. Sehr schön kann die Entstehung durch Brackwasserkorrosion erkannt werden, da sich neben den geräumigen Höhlenteilen mit Korrosionsformen kleine Seitengänge mit Erosionsprofilen finden, die offenbar frisches Karstgrundwasser zugeführt haben. Die Cova Tancada liegt in einer triassischen Brekzie, bestehend aus Kalksteinklasten von etwa zwei Zentimetern Durchmesser (vereinzelt auch faustgroß) in einem carbonatischen Bindemittel.

Weitere Unternehmungen im reizvollen, jedoch aufgrund der Besitzverhältnisse teilweise schwer zugänglichen Karst Mallorcas sollen folgen.