Vor wenigen Tagen hat eine neue Veröffentlichung von uns in einer Druckerpresse das Licht der Welt erblickt:
SCHUSTER, R. (2020): Die Höhlen im Wäschbachtal bei Heubach, Schwäbische Alb (TK 7225 Heubach).- Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland 56: 41-45; Stuttgart.
Siehe auch die Webseite der Arge Höhle & Karst Stuttgart.
Am Karfreitag-Nachmittag hüpfe ich ins Auto und steuere „unseren“ Bröller an. Ich beabsichtige, mir die geologischen Verhältnisse etwas genauer anzuschauen und möchte herausfinden, ob in der Klinge die Schichtgrenze zwischen der Impressamergel-Formation und der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation ermittelt werden kann. Das Wetter war in den vergangenen Tagen nicht besonders gut, aber auch nicht mit sehr viel Regen verbunden. Daher hoffe ich, dass der Bröller nicht schüttet und ich trockenen Fußes in der Klinge herumturnen kann. An meinem üblichen Parkplatz angekommen sehe ich jedoch, dass die dortige Quelle mit ordentlichem Druck schüttet.
Die hier mehrfach angekündigte Albertus-Magnus-Tagung der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg ging heute wie geplant über die Bühne. Rund 55 Naturfreunde und -Forscher hatten sich um 9 Uhr im Gasthof Hirsch zu Heubach eingefunden. Auch einige Gesichter aus der Höhlenforschung waren dabei.
Nach der Begrüßung hatte ich die Ehre, den ersten Vortrag zu halten und das Publikum visuell in das Hypogäum des Rosensteins zu führen. Der Vortrag fand großen Anklang, denn nach dem Schlusswort kam es zu etlichen interessanten Fragen, die ich nach Kräften beantwortete. Die Vortragsfolien stehen zum persönlichen Gebrauch online zur Ansicht.
Nach der Kaffeepause ging es weiter mit dem Vortrag von Prof. Dr. D. Rodi über die Pflanzengesellschaften am Rosenstein. Dieser Vortrag wurde anschließend noch von U. Gedack mit Ausführungen zu den besonderen Pflanzen vertieft.
Der letzte Vortrag war eigentlich ein Doppelvortrag. Im ersten Teil stellte W. Naak die jüngsten Erkenntnisse über die steinzeitlichen Funde vom Rosenstein dar. Im zweiten Teil ergänzte A. Nagel die Vorgeschichte mit Ausführungen über die Wallanlagen auf dem Heubacher Hausberg.
Von konzentriertem Zuhören bekommt man bekanntlich einen großen Hunger und Durst, der dann von der Mannschaft des „Hirsch“ vorzüglich gestillt wurde.
Nach der Mittagspause fanden noch zwei Exkursionen auf den Rosenstein statt, die ich leider aus Zeitgründen nicht wahrnehmen konnte.
Das Fazit zu der Veranstaltung: Mir hat es gefallen! Die Vorträge waren spannend und es ergaben sich interessante Gespräche.
Um Zehn treffen Irene, Rudi und ich auf einem Parkplatz bei Weißenstein zusammen. Wir wollen uns ein paar Stellen im Wald anschauen, an denen einmal Windräder für den geplanten Windpark Lauterstein stehen sollen. Unsere Idee ist, an einigen der angedachten Standorte nach Karstformationen zu suchen und auch nachzuschauen, ob man noch etwas von den geologischen Sondierbohrungen sieht.
Das relativ ordentliche Wetter ausgenutzt, um ein paar Fotos von diversen Dingen (Pflanzen, Pilze etc) im Wald zu schießen. Als Operationsgebiet wähle ich die Wälder bei Bartholomä-Rötenbach.
Obwohl der Schwerpunkt nicht auf Höhle und Karst liegt, lässt es sich auf der Alb natürlich nicht vermeiden, an dem einen oder anderen Karsthohlraum vorbei zu kommen. …
Nach der Tham Wat Suwan Khua lasse ich mich zu einem Pier an der Bucht von Phang Nga fahren. Meine gute Laune wird jäh getrübt, als es heißt, Schwimmwesten abgreifen und anlegen. Ich spüre, wie das Blut meine äußere Hautschicht verlässt. Als ich im Longtail Boat sitze und sehe, dass das Holz am Bug sich im Zustand der munteren Kompostierung befindet, habe ich das Gefühl, dass nur noch meine Kernorgane durchblutet werden. Hey, ich bin kein Buddhist! Für mich ist nach dem ersten Level Game Over! Ein paar Minuten später habe ich mich daran gewöhnt und genieße es nun, wie das schlanke Holzboot, getrieben von einem höllisch lärmenden LKW-Motor, mit einem ordentlichen Zacken zwischen den Mangroven hindurch schießt. …
In der Mittagszeit war ich bei Regen und Kälte auf der Alb unterwegs. Ich hatte nur die Fotoausrüstung dabei, um ein paar Bilder von der Landschaft im Nebel zu machen. Dabei fand ich auf einer Wiese, die normalerweise trocken ist, ein munter plätscherndes Bächlein, das nach ein paar Hundert Metern in einem Ponor versickerte. Diese Schluckstelle war mir bis dato noch nicht bekannt.
Es flossen hier ca. 5 Liter Wasser in der Sekunde in die Unterwelt. Ich werde diese Stelle im Auge behalten!
Bei Sonnenaufgang und „molligen“ -8°C stieg ich von unten durch das Bett des Tumbachs hinauf zum Fuß des Wasserfalls in der Teufelsklinge. Primär ging es mir darum, ein paar Fotos von den großen Eisformationen zu machen, mit welchen die dunkle Schlucht von der Kälte verzaubert worden war. …
Nach der Fußball-WM im letzten Jahr und den olympischen Sommerspielen im kommenden Jahr, fiel ein auch im Vierjahresrhythmus stattfindendes Ereignis auf 2007: Das Symposium Verkarstung in Süddeutschland. Statt in teuer erbauten Stadien fand es im bewährten Saal des „Rössle“ in Laichingen statt. Über den Daumen gepeilt, fanden 100 Höfos und Geologen trotz Nebel ihren Weg in die heimliche schwäbische Höhlenforscher-Hauptstadt. …
Am Vormittag um zehn Uhr begann die vom Naturkundeverein Schwäbisch Gmünd im Zusammenhang mit dem „Tag des Geotops“ organisierte geologische Wanderung auf die Alb. Dadurch, dass das Ereignis zuvor in der Presse gebührend angekündigt worden war, fanden sich beinahe 100 Teilnehmer am Startpunkt, dem Parkplatz bei der Teufelsklinge, ein.
Die überraschend große Teilnehmerzahl forderte insofern ihren Tribut, als dass wir uns an der Teufelsklinge aus Platz- und Sicherheitsgründen in drei Gruppen aufteilen mussten, was Wartezeit bedeutete. Herr Mayer gab Ausführungen zur Geologie, Rudi stellte die Ausrüstung der Höhlenforscher vor und gab einen kurzen Abriss zu den früheren Forschungen. Ich berichtete, wie es in den mir bekannten Räumen der Höhle aussieht und stellte den Höhlenplan vor. Unsere Gäste waren wissbegierig, so dass anschließend noch einige Frage gestellt und beantwortet wurden.
Nach diesem Höhepunkt der Wanderung, ging es stracks bergan und weiter zum Griesbrunnen. Unterwegs machten wir die Teilnehmer auf den Übergang vom Malm in die tertiären Feuersteinlehme aufmerksam. An dem Wurzelballen eines umgestürzten Baumes wurde ein Einblick in den Aufbau der oberen Schichten des Erdreichs gegeben und erklärt, was es mit den Kieselknollen auf sich hat.
Die Exkursionsgruppe im Gelände
Neben der Erdgeschichte sollte auch die menschliche Historie nicht zu kurz kommen, weshalb wir zunächst einen interessanten, alten Grenzstein im Dickicht ansteuerten. Am Bargauer Kreuz schauten wir uns die Fortifikationen aus der Zeit des spanischen Erbfolgekrieges an, dessen historische Rahmenbedingungen von Herrn Mayer erläutert wurden.
Wir gingen weiter Richtung Himmelreich, wo wir uns in eine Gruppe teilten, die hoffte, im Naturfreundehaus noch Essbares zu ergattern und in eine Gruppe, die gemütlich zu Tale und zurück zu den Fahrzeugen wanderte. Kurz nach 14 Uhr überschritt ich die heimatliche Türschwelle, zufrieden mit dem Tag.